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Zinsmeister Estriche

Estriche

Unser breitgefächertes Angebot an Estrichen haben Sie bereits auf unserer Startseite entdecken können.

Nun wollen wir Ihnen auch grob die Unterschiede dieser Estrichvarianten erklären:

Verbundestrich

Bei hohen mechanischen Belastungen und wenn keine besonderen Anforderungen an den Schall- und Wärmeschutz bestehen, bieten sich Verbundestriche an. Herausragendes konstruktives Merkmal ist ihre vollflächige und feste Verbundenheit mit dem Untergrund. Häufig werden sie direkt ohne weiteren Belag genutzt, dann werden sie auch Nutzestriche genannt. Grundsätzlich ist jedoch auch eine Belegung möglich. Zur Anwendung kommen Verbundestriche im Wohnungsbau als unmittelbar genutzte Böden in Keller und Nebenräumen. Wenn keine Beanspruchung durch hohe Lasten vorliegt, ist ein Estrich auf Trennschicht – da weniger aufwendig - vorzuziehen. Im gewerblichen Bereich werden Verbundestriche überall dort eingesetzt, wo starke mechanische Belastungen auftreten z.B. bei Fahrverkehr. Der Aufbau eines Verbundestrichs zeigt sich im Querschnitt von unten nach oben wie folgt:

  • Rohdecke
  • Estrich
  • Belag (kann entfallen)

Haftbrücken zwischen Rohdecke und Estrich sind nach DIN vorgesehen und werden in der Praxis eingesetzt. Verlaufen Rohre oder Kabel auf dem Untergrund muss eine Ausgleichsschicht zwischen Verbundestrich und Untergrund hergestellt werden. Zu beachten ist das besonders enge Verhältnis zwischen Verbundestrich und Untergrund. Aufgrund der vollflächigen Auflage spürt der Verbundestrich jede Verformung unter sich und reagiert gegebenenfalls mit Druck-, Zugspannungen oder Rissen. Um Schäden zu vermeiden, sollten deshalb die Verformungseigenschaften von Estrich und Untergrund aufeinander abgestimmt werden. Günstig ist eine Einbringung im Nass-in-Nass-Verfahren, die in der Regel auch erfolgt.

Trennlagenestrich

Estrich auf Trennschicht - auch Estrich auf Trennlage oder gleitender Estrich genannt - wird überall dort eingesetzt, wo keine Wärme- oder Schallisolierung erforderlich ist und ein Verbundestrich nicht in Frage kommt. Dies kann zwei verschiedene Ursachen haben: Entweder ist ein Verbundestrich nicht nötig, da keine hohen Lasten aufgenommen werden müssen oder der Untergrund ist für einen direkten Haftverbund nicht geeignet. Aufgabe der Trennschicht ist es, der Estrichplatte bei Temperaturschwankungen oder hygrisch bedingten Änderungen ein ungehindertes Gleiten zu ermöglichen. Soll der Boden zudem vor aufsteigender Feuchtigkeit geschützt werden, enthält die Trennschicht eine Abdichtung. Estriche auf Trennschicht können unmittelbar genutzt oder mit einem Belag versehen werden. Eingesetzt werden sie in Kellerräumen und anderen untergeordneten Nebenräume, im Objekt- und Gewerbebereich, zur Reparatur von Verbundestrichen, sowie im Außenbereich für Terrassen und Balkone. Der Aufbau eines Estrichs auf Trennlage zeigt sich im Querschnitt von unten nach oben wie folgt:

  • Rohdecke
  • Trennschicht (eventuell mit Abdichtung)
  • Estrich
  • Belag (kann entfallen)

Bei Unebenheiten oder Gefälle im Untergrund ist zwischen Rohdecke und Trennschicht eine Ausgleichsschicht nötig.

Industrieestrich

Unmittelbar genutzte Industrieestriche (Nutzestriche) sind starken mechanischen und dynamischen Beanspruchungen ausgesetzt. Abhängig von der Branche zählen dazu vor allem Stoß- und Druckbelastungen, Fahrverkehr, Temperaturschwankungen und aggressive Chemikalien. Industrieestriche müssen deshalb eine hohe Stand- und Verschleißfestigkeit aufweisen sowie abriebfest sein.

Ausführung eines Industrieestrichs mit Kunststoffvergütung

Für diese Ansprüche können z.B. zementgebundene Industrieestriche, Gussasphalt oder Böden aus synthetischen Reaktionsharzen (auch Kunstharze genannt) eingesetzt werden. Zementestriche der Festigkeitsklassen CT 12 und CT 20 (nach DIN 18560) sind für Industrieestriche nicht geeignet. Abstriche sind auch bei der Festigkeitsklasse CT 30 zu machen. Der im Wohnungsbau übliche und in Kellern verlegte „Glattestrich“ ist der Beanspruchung eines Industriebodens nicht gewachsen. Der sollte in der Regel mindestens der Festigkeitsklasse CT 40, d.h. einer Druckfestigkeit von ≥45 N/mm² und einer Biegezugfestigkeit von ≥.6 N/mm² entsprechen. Ab dieser Festigkeitsklasse müssen auch vor der Ausführung Eignungsprüfungen des Estrichs durchgeführt werden.

Typische Mängel und Schäden an Industrieestrichen sind Risse, Hohlstellen und ein übermäßiger Verschleiß in Form von abgelösten Bindemittel- und Zuschlagteilen. Hier kommt es als Folgeerscheinung zu Staubentwicklung. In bestimmten Einsatzbereichen fordert die Berufsgenossenschaft von der Oberfläche unmittelbar genutzter Industrieestriche rutschhemmende Eigenschaften. So müssen Arbeitsbereiche zur Feinkostherstellung, zur Fischbe- und verarbeitung sowie Räume, in denen Margarine, Fett und Öl hergestellt werden, der Bewertungsgruppe R 13 entsprechen, also der Einstufungsklasse mit den höchsten Anforderungen.

Schwimmende Estriche

Schwimmende Estriche - auch Estriche auf Dämmschicht genannt - dienen der Verbesserung der Wärme und Trittschalldämmung. Das herausragende konstruktive Merkmal von schwimmenden Estrichen ist die vertikale und horizontale Beweglichkeit der Estrichplatte. Sie darf keinen unmittelbaren Kontakt zu anderen Bauteilen aufweisen, da sonst Schall- oder Wärmebrücken entstehen. Zur Anwendung kommen schwimmende Estriche im Wohnungs- und Verwaltungsbau sowie in öffentlichen Bauten. Der Aufbau zeigt sich im Querschnitt von unten nach oben wie folgt:

  • Rohdecke
  • Abdichtung (bei Bedarf)
  • Dämmschicht (ein- oder zweischichtig)
  • Abdeckung
  • Estrich
  • Belag

Bei Unebenheiten oder Gefälle im Untergrund ist zudem eine Ausgleichsschicht nötig. Eine Sonderkonstruktion von schwimmenden Estrichen sind Heizestriche.

Bezeichnung: Nach DIN 18560 Teil 2 setzt sich die Bezeichnung für schwimmende Estriche in folgender Reihenfolge zusammen:

Estrich, DIN-Hauptnummer, Kurzzeichen für Estrichart und Biegezugfestigkeits- bzw. Härteklasse nach DIN 13 813, „S” für schwimmend und Nenndicke der Estrichschicht in mm sowie „H” und die Überdeckung der Heizelemente in mm (gilt nur für Heizestriche). Ein Estrich DIN 18560 - CA - F4 - S40 bezeichnet also einen schwimmenden Calciumsulfatestrich der Biegezugfestigkeitsklasse 4 (F4) mit einer Nenndicke von 40 mm.

Ausführung

Als schwimmender Estrich kommen sowohl Nass- als auch Fließestriche auf der Basis von Calciumsulfat, Zement, Gussasphalt oder Magnesia in Frage. Trockenestriche werden in der Regel ebenfalls schwimmend verlegt. Die Estrichdicke ist abhängig von der Biegezugfestigkeitsklasse bzw. Härte des Estrichs, der Verkehrslast und der Dämmschichtdicke. Dämmstoffplatten sind vollflächig auf der Unterlage und ohne Hohlstellen im Verband zu verlegen. Grundsätzlich werden einlagige und mehrlagige Dämmschichten unterschieden. Bei mehrlagigen Dämmschichten liegt die weichere Schicht unten, ausgenommen bei Rohrleitungen auf dem Untergrund. Hier ist zunächst ein Ausgleich mit einer ebene Fläche herzustellen, zum Beispiel durch Wärmedämmschüttungen. Auf der Wärmedämmausgleichsschicht wird anschließend die Trittschalldämmschicht verlegt. Darüber kommt eine Abdeckung, die den direkten Kontakt von Estrichplatte und Dämmschicht verhindert. Ordnungsgemäß ausgeführt reicht sie bis zur Oberkante des Randstreifens. Bei Fließestrichen ist eine wasserundurchlässige Abdeckung erforderlich. Schwimmender Estrich darf keinen direkten Kontakt zu aufgehenden Bauteilen oder Rohrleitungen aufweisen. Ein elastischer Randstreifen (Dehnfuge) aus Dämmmaterial verhindert die Berührung mit den umgebenden Wänden. Damit der Randstreifen ordnungsgemäß ausgeführt werden kann, sind die Putzarbeiten vor dem Einbringen des Estrichs zu erledigen. Rohrleitungen oder Installationsschächte, die durch die Geschossdecke führen, müssen mit Dämmmaterial ummantelt werden.

Zementestriche

Zementestrich CT (früher ZE) ist der meistverlegte Estrich. Er besteht aus Zement, Gesteinskörnung wie Sand oder Kies, eventuellen Zusatzmitteln und Wasser. Zementestriche binden hydraulisch, das heißt, mit Wasser als Kraftquelle, ab. Erlaubte Zusätze sind u.a. Fließmittel, die sowohl die Konsistenz als auch die Verarbeitbarkeit des Estrichmörtels verbessern, dabei reduzieren sie den Wasserbedarf und damit die Schwindneigung. Kunstharzdispersionen verbessern die Verarbeitbarkeit des Estrichs und die Haftfestigkeit auf dem Untergrund, gleichzeitig vermindern sie die Rissneigung.
Zementestrich ist unempfindlich gegen Feuchtigkeit und kann daher im Innen- und Außenbereich sowie im Nassbereich verlegt werden, zudem ist er als Heizestrich geeignet. Bei entsprechendem Zuschlag ist er frostbeständig und bei Verlegung auf diffusionsoffene Trennschichten weitgehend diffusionsoffen (und für Einsatz auf Holzbalkendecken geeignet). Bei entsprechender Dimensionierung kann er hohe Verkehrslasten aufnehmen. Nachteilig ist, dass er ein hohes Schwindmaß aufweist und darum zu Rissen neigt. Durch einseitiges Austrocknen neigt er zu Aufwölbungen, außerdem können maximal 40 m² ohne Fugen hergestellt werden.

Download von Heizprotokollen:

Heizprotokoll zum Funktions- und Belegreifheizen eines Zementestrichs mit UZIN AS 51 Express
Aufheizprotokoll für Zement-Heizestriche

Anhydritestriche

Das Bindemittel des früher als Anhydritestrich (AE) bezeichneten Calciumsulfatestrichs besteht aus Calciumsulfat. Unter dem Begriff Calciumsulfatestrich werden zusammengefasst: konventionelle Anhydritestriche, Naturanhydritfließestriche, Alphahalbhydratfließestriche bzw. REA-Anhydritfließestriche, synthetische Anhydritfließestriche und Mischformen daraus. Der konventionelle Calciumsulfatestrich besteht aus den Komponenten Anhydrit, Sand bzw. Kies, eventuell Zusatzstoffen und Wasser. Bearbeitet wird er wie Zementestrich. Durch Zugabe von geeigneten Kunstharzdispersionen kann die Festigkeit gesteigert werden. Das Abbinden erfolgt durch Kristallisation. Je nach Temperatur und Baustellenklima ist der Estrich nach drei Tagen begehbar und nach 28 Tagen voll belastbar. Da er empfindlich ist gegen Feuchtigkeit, müssen Bereiche, in denen mit Dampfdiffusion oder Feuchtigkeit zu rechnen ist, eine Abdichtung oder Dampfsperre erhalten. Calciumsulfatestriche müssen ungehindert austrocknen können. Calciumsulfatestriche sind spannungsarm, formbeständig, rissefrei und haben ein sehr geringes Schwindmaß. Mit ihnen lassen sich große Flächen fugenlos herstellen, er benötigt keine Bewehrung, verfügt über hohe Frühfestigkeiten und beim Einbau einer Fußbodenheizung ist diese bereits nach sieben Tagen heizbar. Von Nachteil ist, dass Calciumsulfatestrich nicht resistent gegenüber Feuchtigkeit ist und sich nur im trockenen Innenbereich eignet.
Eine Sonderform sind selbstnivellierende Calciumsulfat-Fließestriche.

Download eines Heizprotokolls:

Aufheizprotokoll für Calciumsulfat-Heizestriche

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